Windräder in Degersheim
 
 

ERNEUERBAR KOMM! - Potenzialflächenanalyse für Erneuerbare Energien

Wie viel Potenzial an Erneuerbare Energien steckt in unserem Landkreis? Auf diese Fragestellung kann die landkreisweite Potenzialanalyse eine fundierte Antwort geben. Unter Beachtung der gegenwärtig geltenden rechtlichen sowie fördertechnischen Rahmenbedingungen wäre der Landkreis rein rechnerisch dazu in der Lage, 221 % seines Gesamtstrombedarfs über Erneuerbare Energien zu decken (Stand Jan. 2014)

Erneuerbare Energien, ob Energie aus Sonne, Wind, Wasser, Biomasse oder Geothermie, sind zukunftsträchtige Möglichkeiten, eine nachhaltige Energieversorgung sicherzustellen. Der Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen besitzt mit seinen geographisch-topographischen Besonderheiten, die auf seiner landschaftlichen Vielfalt begründet sind, unterschiedliche Schwerpunkte bei den Energiepotenzialen. Dabei fällt mit 133 % Nutzungspotential an dem zu deckenden Gesamtstrombedarf der größte Teil auf die Windenergie, gefolgt von Solarenergie (62 %) und Biomasse (25 %). Wasserkraft (1 %) und Geothermie spielen für den Landkreis eher eine untergeordnete Rolle. Insgesamt wäre ein Ertrag von 1.005.592 MWh pro Jahr möglich. Würden beispielsweise ein Drittel aller geeigneten Dächer im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen mit Fotovoltaikmodulen bestückt, könnte damit rund 30 % des Gesamtstrombedarfes des Landkreises gedeckt werden. Die Potenziale der Biomassenutzung aus landwirtschaftlichen Ackerflächen und Grünland hingegen sind mit den 64 Biogasanlagen (eine davon noch in Planung) im Landkreis zum Großteil bereits ausgeschöpft. Insgesamt deckt der Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen seinen Gesamtstrombedarf schon heute zu 75 % aus regenerativen Erzeugungsanlagen.

Im Rahmen eines Kooperationsprojekts hatten die drei bestehenden ILE-Regionen im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen (ILE – Integrierte Ländliche Entwicklung) im Jahr 2012 mit einer 75 % Förderung des Amtes für Ländliche Entwicklung Mittelfranken die landkreisweite Potenzialanalyse für Erneuerbare Energien in Auftrag gegeben, die Ende 2013 vom Planungsbüro Klärle – Gesellschaft für Landmanagement und Umwelt mbH aus Weikersheim als Auftragnehmerin fertiggestellt werden konnte.

Die Potenzialflächenanalyse basiert auf die vom Planungsbüro Klärle praktizierte Berechnungsmethode „ERNEUERBAR KOMM!“. Diese Methode wurde an der Fachhochschule Frankfurt nach 2-jähriger Forschungsphase entwickelt und im März 2011 abgeschlossen. Sie stützt sich dabei auf geografische Informationssysteme. Für die Potenzialanalyse des Landkreises Weißenburg-Gunzenhausen mussten somit zu Beginn des Projekts für alle Gemeinden bei der staatlichen Vermessungsverwaltung sämtliche notwendigen statistischen Kennwerte und Geobasisdaten angefordert werden, woraus sich eine gewisse zeitliche Verzögerung im Projektfortschritt ergab. Anschließend wurden diese Geobasisdaten für die ERNEUERBAR KOMM! Methode eingearbeitet und ausgewertet. Danach ergaben sich weitere zeitliche Verzögerungen im Projektfortschritt, da im Hinblick auf die Windkraftnutzung die Ergebnisse des Zonierungskonzepts für den Naturpark Altmühltal abgewartet werden mussten, mit der Folge, dass sich die Fertigstellung der Potenzialanalyse bis Ende 2013 verzögerte. Aus den nunmehr vorliegenden Ergebnissen der Potenzialanalyse können die technischen Potenziale von Wind, Sonne, Wasser und Biomasse sowohl auf die Gesamtfläche des Landkreises als auch auf die Gesamtfläche der einzelnen Kommunen bezogen dargestellt werden.

Wie groß das technische Ausbaupotenzial der einzelnen Energieformen in den Kommunen tatsächlich ist, kann mit Hilfe eines Onlinerechners beantwortet werden. In welchem Umfang diese technischen Potenziale im Bereich der Erneuerbaren Energien letztendlich erschlossen und nutzbar gemacht werden können, liegt – wie die neuesten Entwicklungen zeigen – nicht allein in der Planungs- und Entscheidungskompetenz der Kommunen, sondern im bundes- und landespolitischen Kompetenzbereich (siehe anstehende Reform des EEG, Einführung einer Länderöffnungsklausel zur Festlegung von Mindestabstandsflächen bei Windkraftanlagen im Baugesetzbuch).

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