Kunststofftechnik
 
 

Landrat besucht Folienspezialist in Gunzenhausen

Landrat Manuel Westphal hat das Unternehmen Verpa Folie in Gunzenhausen besucht. Dabei gab das international agierende Familienunternehmen dem Landrat und den Wirtschaftsförderern der Zukunftsinitiative altmühlfranken einen Einblick in ihr Unternehmen und stellte ihr innovatives Nachhaltigkeitskonzept vor.

Jahr 1979 gründete Joachim Baumann zusammen mit Peter Griebel die Verpa GmbH als Handelsbetrieb im oberfränkischen Weidhausen. Seitdem steigerte das Unternehmen seine Produktion von anfänglich 80 Tonnen Monatsproduktion auf eine jährliche Produktionskapazität von inzwischen mehr als 65.000 Tonnen. 1999 ließ sich das wachsende Unternehmen am ehemaligen Standort des Allplastik Kunststoffwerks in Gunzenhausen nieder und wird dort als international agierendes fränkisches Familienunternehmen geführt. Auf acht Standorte – unter anderem in den USA, Schweiz, Polen und Tschechien – erstreckt sich das Unternehmen mittlerweile. In Gunzenhausen wurde nun die neue Versandhalle in Betrieb genommen. „Mit der neuen Versandhalle konnten wir die effiziente Abwicklung von Aufträgen im Versand merklich steigern“, freut sich Geschäftsführer André Baumann. Die Produktpalette der Firma reicht über Folien aller Art für verschiedenste Einsatzzwecke, welche in zehn Farben bedruckt werden können. Für nahezu jedes Verpackungsproblem gibt es heute spezielle Verpalin-Typen, die erhebliche Einsparpotenziale bieten.

Von den insgesamt etwa 600 Mitarbeitenden sind rund 250 im Werk in Gunzenhausen beschäftigt. Mit über 50 Auszubildenden ist Verpa ein engagierter Ausbildungsbetrieb, der für eigene starke Fachkräfte sorgt. Die Möglichkeit an Ausbildungsberufen ist dabei breit: Kaufmännische Ausbildungsberufe wie Industriekaufmann und Fachkraft für Lagerlogistik werden ebenso ausgebildet wie Berufe im gewerblichen Bereich – beispielsweise Elektroniker, Industriemechaniker oder Verfahrensmechaniker für Kunststoff- und Kautschuktechnik.

Besonders hervorzuheben ist das Nachhaltigkeitskonzept der Firma, das sie zum Innovationsführer für nachhaltige Folienlösungen macht. Verpa Folie weiß um die Verantwortung in Bezug auf nachhaltiges Handeln. Deshalb bauen sie bei ihren Leitlinien auf die drei Dimensionen der Nachhaltigkeit: Ökologie, Ökonomie und Soziales. Ökologie meint hier, so viel wie möglich an Ressourcen zu sparen. Die Reduzierung der Folienstärke wirkt sich auf die Kostenersparnis und damit auf die Ökonomie der Firma aus. Durch Materialstärken-Optimierungen kann der Rohstoffgebrauch um bis zu 40.000 Tonnen pro Jahr reduziert werden.

Noch mehr Nachhaltigkeit durch recycelte, biobasierte und biologisch abbaubare Folienlösungen

Als besonders nachhaltig wird die Verpalin Green Life Automatenfolie gesehen, welche in zwei Varianten produziert wird. In der ersten Variante wird die Folie aus bis zu 100 Prozent wiederverwerteten Kunststoffen produziert. Über einen geschlossenen Wertstoffkreislauf werden die verwendeten Altfolien zurückgenommen, zu Granulat verarbeitet und finden so Wiederverwendung in neuen Folien. Bei der zweiten Variante wird die Green-Life-Folie aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt. Eine Neuheit in der Produktpalette ist die Verpalin BioNatur Plastics als ein biologisch abbaubarer Multi-Environment-Kunststoff. Das organische Material macht einen biologischen Abbau dieser Folie innerhalb von fünf bis zehn Jahren möglich. Produziert wird inzwischen ausschließlich mit Ökostrom – so kommt man auch dem Ziel, bis 2025 komplett CO2-neutral zu produzieren, Schritt für Schritt näher. Folgerichtig ist Verpa auch Mitglied im Netzwerk „UNNA – Unternehmerinitiative Nachhaltigkeit und CO2-Neutralität für Altmühlfranken“. UNNA gibt den Unternehmen der Region eine Plattform zum Austausch und zur Weiterentwicklung einer CO2-neutralen Produktion. Selbst die Kleidung der Mitarbeitenden ist nachhaltig gefertigt. Wertschätzung erfahren die Mitarbeitenden auch durch diverse Zusatzleistungen. So profitieren die Beschäftigten von Altmühlfranken-Gutscheinen als geldwerten Vorteil. Besonders gerne wird auch das betriebsinterne Auto-Leasing-Modell in Anspruch genommen.

Verpa konnte den Landrat davon überzeugen, dass qualitative Produktion und innovative Nachhaltigkeitskonzepte wunderbar zusammenwirken und sich nicht gegenseitig ausschließen. „Wir blicken spannend in die Zukunft, welche innovativen Neuheiten die Firma noch entwickeln wird, um die Produktion im umweltsensiblen Kunststoffbereich noch klimafreundlicher werden zu lassen. Verpa geht hier einen vorbildlichen Weg“, so Landrat Westphal.