Herr Regler, Herr Hörber, wie sieht das Geschäftsmodell Ihrer Unternehmen jeweils aus und was ist Ihr Alleinstellungsmerkmal?
Martin Regler:
Unser Geschäftsmodell basiert auf einer klaren Marktbeobachtung: Im süddeutschen Raum herrscht oftmals massiver Fachkräftemangel in der Industrie – besonders bei Kraftwerken und Raffinerien. Wir akquirieren Fachkräfte aus Altmühlfranken und setzen sie dort ein, wo sie gebraucht werden. Gleichzeitig wickeln wir externe Fertigungsaufträge hier in der Region ab. Unser Alleinstellungsmerkmal ist dabei die Präzision bei der Personalbereitstellung. Egal ob Schlosser, Armaturenspezialist, Elektriker oder Facility Manager – wir haben für jede Arbeit die richtige Qualifikation. Zudem stimmen wir die Personalbereitstellung zu 100 Prozent auf die Kundenanforderungen ab.
Nicolas Hörber:
Ich unterstütze Kunden dabei, Gebäude fachlich richtig einzuordnen – sei es beim Zustand, bei der Effizienz oder beim Wert. Wichtig ist mir eine unabhängige und verständliche Einschätzung, die bei Entscheidungen wirklich weiterhilft. Als Alleinstellungsmerkmal würde ich meinen sehr hohen Anspruch an Aktualität, Sorgfalt und Transparenz gegenüber meinen Kunden nennen. Die Leute profitieren davon, dass Sie klare und verlässliche Rückmeldungen erhalten, ohne dass Details unnötig verkompliziert werden.
Sie beide haben bei der Gründung Ihrer Unternehmen die Existenzgründungsberatung der Aktivsenioren – ein Angebot der Wirtschaftsförderung – in Anspruch genommen. Wie lief dieser Prozess ab?
Martin Regler:
Der Prozess war sehr strukturiert und klar fokussiert – genau das, was man als Gründer braucht. Ganz ehrlich: Durch die Unterstützung der Aktivsenioren wusste ich am Ende ganz genau, wie ein professioneller Businessplan geschrieben wird und worauf es wirklich ankommt. Die Erfahrung und das Wissen, die dort eingebracht wurden, waren einfach Gold wert. Man bekommt nicht nur theoretische Tipps, sondern konkrete Hilfestellung von Leuten, die selbst jahrelang unternehmerisch tätig waren. Das war einfach klasse.
Nicolas Hörber:
Die Unterstützung der Aktivsenioren war für mich wirklich eine große Hilfe. Wir haben gemeinsam meinen Businessplan überarbeitet, den Antrag für den Gründerzuschuss vorbereitet und auch den Kontakt mit dem Arbeitsamt abgestimmt. Der Berater hatte immer ein offenes Ohr und hat sehr schnell und unkompliziert reagiert.
Bei welchen Themen hat Ihnen die Beratung am meisten weitergeholfen?
Nicolas Hörber:
Am meisten geholfen hat mir die Beratung dabei, meine Geschäftsidee zu strukturieren und den Fokus klar zu setzen. Durch die Gespräche habe ich gelernt, klar zu entscheiden, womit ich starte und wie ich mein Angebot gestalten möchte. Aber – wie schon gesagt – auch bei Themen wie Businessplan, Gründerzuschuss und Kommunikation mit dem Arbeitsamt war die Unterstützung sehr praxisnah und hilfreich.
Martin Regler:
Bei der Gestaltung der Finanzierung und den Kalkulationen. Das sind ja die Punkte, die über Erfolg oder Scheitern einer Gründung entscheiden. Die Aktivsenioren haben mir gezeigt, wie ich realistische Zahlen aufstelle und meine Finanzierung solide aufbaue – das gibt einem als Gründer enorm viel Sicherheit.
Durch die Unterstützung wusste ich genau, wie ein professioneller Businessplan geschrieben wird.
Wie sind Sie auf die Beratungsmöglichkeit der Wirtschaftsförderung aufmerksam geworden?
Nicolas Hörber:
Ich bin über eine gezielte Internetrecherche darauf gestoßen. Auf der Homepage von Altmühlfranken finden sich alle relevanten Infos und Kontakte.
Martin Regler:
Tatsächlich durch meine Frau, die beim Landratsamt arbeitet – das war ein glücklicher Zufall. Für mich zeigt das, dass solche wertvollen Unterstützungsmöglichkeiten der Wirtschaftsförderung noch bekannter werden müssen, denn gerade für Gründer sind sie extrem hilfreich.
Herr Regler, Ihr Unternehmen zählt inzwischen rund 15 Mitarbeiter und ist in ganz Süddeutschland tätig – inwiefern spielt das Thema Fachkräftesicherung für Sie eine Rolle und wie gewinnen Sie ihre Mitarbeiter?
Martin Regler:
Die Fachkräftesicherung spielt für uns eine zentrale Rolle. Mit inzwischen rund 15 Mitarbeitern und Einsätzen in ganz Süddeutschland sind wir natürlich darauf angewiesen, qualifizierte Leute zu finden und zu halten. Deshalb setzen wir auf gute Vergütung – wer gute Arbeit leistet, soll auch entsprechend bezahlt werden. Zudem bieten wir erfahrenen Fachkräften einen tollen, abwechslungsreichen Job mit echter Perspektive.
Beide Firmen haben ihren Sitz in einer kleinen Kommune in Altmühlfranken. Welche Chancen und Herausforderungen ergeben sich für Sie dadurch?
Martin Regler:
Die Region bietet uns tatsächlich einen großen Vorteil: Der Talentpool hier ist wirklich groß. Altmühlfranken ist eine echte Innovationsschmiede, besonders was das Handwerk angeht. Die Ausbildungsbetriebe bei uns müssen sich gegen die großen Player in den Metropolen behaupten – und das merkt man in der Qualität der Ausbildung und Qualifikation. Diese Fachkräfte sind hervorragend ausgebildet und genau das, was unsere Kunden brauchen. Eine Herausforderung ist allerdings das Netzwerken. In kleineren Kommunen sind die Strukturen einfach anders als in den Großstädten – da muss man sich seine Kontakte und Partnerschaften manchmal aktiver erarbeiten. Aber genau deshalb sind Angebote wie die der Wirtschaftsförderung so wichtig.
Nicolas Hörber:
Der Standort bringt viel Nähe zu den Menschen hier mit sich. Man kennt sich, kommt schnell ins Gespräch und vieles läuft über Vertrauen und Empfehlungen. Gleichzeitig muss ich für einige Projekte weiter fahren, weil manche Aufträge außerhalb der Region liegen. Trotzdem gibt es hier vor Ort genügend Nachfrage, sodass sich der Standort für mich sehr gut bewährt.
Am meisten geholfen hat mir die Beratung dabei, meine Geschäftsidee zu strukturieren.
Wie wichtig sind für Sie Beratung, etwa zum Thema Fördermittel, Netzwerke oder eine praxisnahe Unterstützung der Wirtschaftsförderung – nicht nur bei der Gründung, sondern auch im Tagesgeschäft?
Nicolas Hörber:
Das ist für mich sehr wichtig. Gerade bei Förderprogrammen ändert sich ständig etwas – da ist es gut, jemanden zu haben, der den Überblick behält. Auch der Austausch in Netzwerken bringt viel, weil man voneinander lernt und sich gegenseitig hilft.
Martin Regler:
Extrem wichtig. Wenn wir als Region wettbewerbsfähig bleiben wollen, brauchen wir starke Unternehmen und gute Rahmenbedingungen. Die Beratung durch die Aktivsenioren war Gold wert. Zusätzlich würde ich mir von Bund und Land noch eine direkte finanzielle Unterstützung für Gründer wünschen. Um auf solche finanziellen Möglichkeiten aufmerksam zu werden, ist der Förderlotse des Landkreises der richtige Ansprechpartner.
Zum Abschluss: Was möchten Sie anderen Gründern in Altmühlfranken mit auf den Weg geben?
Martin Regler:
Mein wichtigster Tipp: Bevor ihr gründet, meldet euch bei der Wirtschaftsförderung und nutzt das Angebot der Aktivsenioren. Das gibt euch super viel Klarheit und Sicherheit für den Start. Und dann: Traut euch! Altmühlfranken bietet echte Chancen für Unternehmer, die anpacken wollen. Die Fachkräfte sind hier, die Qualität stimmt – man muss nur den Mut haben, loszulegen.
Nicolas Hörber:
Traut euch einfach. Eine gute Vorbereitung ist wichtig, aber genauso das Vertrauen in die eigene Idee. Sprecht mit Leuten, die schon gegründet haben, und nehmt Hilfe an, wenn sie angeboten wird. Der Anfang ist nie perfekt.
Veröffentlicht im November 2025.