Schutt-Karl: Aus Bauschutt wird Bauen mit Sinn

In Pfraunfeld ist ein Unternehmen ansässig, das in der Region Altmühlfranken längst zur festen Größe geworden ist: die Schutt-Karl GmbH. Seit drei Generationen führt die Familie Karl mit Handschlagqualität und Weitblick das, was heute weit mehr ist als ein klassischer Containerdienst. Abbruch, Entsorgung und Recycling – was nach schwerem Gerät klingt, ist für Schutt-Karl ein fein abgestimmtes Gesamtkonzept, das vom ersten Baggerhub bis zum letzten recycelten Material alle Prozesse unter einem Dach vereint.

Als zertifizierter Entsorgungsfachbetrieb mit langjähriger Erfahrung verbindet das Unternehmen technisches Know-how mit einem klaren Fokus auf innovative und nachhaltige Lösungen. Dabei steht ein verantwortungsvoller Umgang mit Ressourcen ebenso im Mittelpunkt wie die Entwicklung von Konzepten für eine zukunftsfähige Bau- und Entsorgungspraxis. In der Region gilt man als zuverlässiger Partner – und ist genau deshalb so gefragt.

Vom klassischen Entsorger zum Profi für Abbruch und Recycling

Die ursprüngliche Firma gründete Josef Karl Anfang der 1950er Jahre. Mittlerweile hat Schutt-Karl etwa 50 Mitarbeiter und verfügt über ein Betriebsgelände von 94.000 Quadratmetern sowie einen beachtlichen Fuhrpark mit etwa 50 Fahrzeugen und Baumaschinen. Dazwischen liegen 70 Jahre Tradition und Erfahrung. Gestartet ist man als „klassischer Entsorgungsbetrieb mit Containerdienst“. Sprich (Bauschutt-)Abfälle wurden gesammelt, sortiert und recycelt. Das ist bis heute Teil des Konzepts. Aber das Familienunternehmen hat sich im Laufe der Jahre auch weiterentwickelt: zu einem umfassenden Dienstleister für Abbruch, Rückbau, Entsorgung und Recycling. „Egal ob für unsere Geschäftskunden, mit denen wir größere Projekte realisieren, oder für unsere Privatkunden, die bei uns regelmäßig Abfälle anliefern oder Material wie Humus oder Rindenmulch abholen – wir wollen, dass alle sich bei uns wohlfühlen“, erklärt Geschäftsführer Johannes Karl.

Neuer Firmensitz und die „dritte Generation“

Johann Karl – der Sohn des Firmengründers – übernahm den Betrieb 1983 und ist bis heute als Geschäftsführer tätig. In den letzten 40 Jahren hat Johann Karl den Betrieb gemeinsam mit seiner Frau Maria Karl kontinuierlich ausgebaut und zu dem gemacht, was er heute ist. Mittlerweile ist mit Johannes Karl und seiner Frau Philomena Karl bereits die dritte Generation im Familienunternehmen aktiv. „Das Unternehmertum wurde uns sozusagen schon in die Wiege gelegt“, erklärt Johannes Karl. Nachdem der Betrieb sich im Lauf der Jahre – sowohl räumlich als auch personell – kontinuierlich weiterentwickelt hatte, wurde vor einigen Jahren klar, dass es eine Betriebserweiterung im großen Stil braucht. Und so machte man sich bei Schutt-Karl ans Werk. An seine „eigene Baustelle“ sozusagen. Denn mit Baustellen hat das Familienunternehmen aus Pfraunfeld schließlich Erfahrung. Der Neubau startete im Herbst 2021, schon im Januar 2023 war es dann so weit: Man konnte in das neue Bürogebäude einziehen und fühlt sich seitdem sehr wohl in der „Josef-Karl-Straße 2“. 

Das neue Bürogebäude ist modern und hat ein repräsentatives, zeitgemäßes Erscheinungsbild. Zudem kann man dort auch der Belegschaft einiges bieten: Dusch-, Umkleide- und Aufenthaltsräumlichkeiten direkt vor Ort oder einen Platz für ein gemeinsames Feierabendbier im extra angelegten Lichthof. Mit kommenden Erweiterungsmaßnahmen – vom Bürotrakt über Außenanlagen und Parkflächen bis hin zur Verlagerung des Recyclingbereichs auf dem Firmengelände – stellt sich das Unternehmen baulich bestens für kommende Anforderungen auf. Doch zukunftsfähiges Denken endet bei Schutt-Karl nicht an der Grundstücksgrenze. Innovationen treiben den Fortschritt auch im Kerngeschäft voran – insbesondere beim Thema Recycling-Beton.

Innovationen fördern – Schutt-Karl und der R-Beton

Doch was ist eigentlich Recycling-Beton – oder kurz R-Beton – und warum ist dieser so innovativ? R-Beton ist ein Baustoff, bei dem natürliche Gesteinskörnungen teilweise oder vollständig durch rezyklierte Materialien aus Abbruchbeton ersetzt werden. Sprich: Schotter und Sand werden aus recycelten Abbruch-Materialien gewonnen und wieder für die Beton-Herstellung genutzt. Und das ohne jegliche Einbußen bei der Qualität. So wird zur Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit im Bauwesen beigetragen. Beim Einsatz von R-Beton gehört die Firma Schutt-Karl zu den deutschlandweiten Vorreitern. So wurde der moderne Baustoff beispielsweise schon beim Neubau der eigenen Hallen zu großen Teilen eingesetzt. Auch beim Neubau des Landratsamtes im Nachbarlandkreis Eichstätt kam R-Beton der Firma Schutt-Karl zum Einsatz. Ein echtes Pilotprojekt und zum damaligen Zeitpunkt einzigartig in der Region.

Grundlagenforschung mit Partnern aus der Wissenschaft

Das Thema ist innovativ, deshalb liegt es dem Familienunternehmen auch am Herzen, sich weiterhin dafür zu engagieren. Zu diesem Zweck sucht man gezielt die Zusammenarbeit mit verschiedenen Hochschulen. So besteht etwa seit einiger Zeit eine Kooperation mit der Technischen Hochschule München und der Technischen Hochschule Regensburg. Die Firma aus Pfraunfeld unterstützt diese unter anderem durch die Zusendung von Materialproben und stellt ihr Fach- und Praxiswissen zur Verfügung. Doch auch wenn das Thema R-Beton bei Schutt-Karl eine besondere Aufmerksamkeit genießt, beim Pfraunfelder Unternehmen möchte man ehrlich und authentisch bleiben. Noch ist R-Beton ein Nischenthema. Heißt: R-Beton kann den Einsatz von gewöhnlich hergestelltem Beton heute noch nicht vollkommen ersetzen. „Aber wir sehen hier definitiv viel Potenzial und möchten deshalb bei der Weiterentwicklung der Technologie dranbleiben“, betont Philomena Karl.

Nachhaltigkeit und Gewissenhaftigkeit

Das Thema Nachhaltigkeit steht beim Familienunternehmen aus Pfraunfeld generell schon seit Langem im Fokus. Bereits früh entwickelte man in der Firma ein Verständnis dafür, eröffnete 1997 die erste Bauschutt-Recyclinganlage. In diesem Bereich gewissenhaft und fachgerecht zu arbeiten, ist bis heute der Anspruch von Schutt-Karl. „Wir achten in unseren Betriebsabläufen sehr darauf, mit dem Thema Bauschutt-Verwertung und Recycling verantwortungsvoll umzugehen. Das bedeutet zum Beispiel, dass Baustoffe präzise vorsortiert werden oder wir gewisse Flächen versiegeln, um den Grundwasserschutz jederzeit zu gewährleisten“, erklärt Johannes Karl beim Rundgang über den modernen Recyclingpark.

Diese Gewissenhaftigkeit beginnt dabei schon beim Abbruch von Gebäuden mit dem Bagger. Dabei wird sauber und zielgerichtet gearbeitet und vorsortiert. „Ziel ist immer ein kontrollierter Rückbau. Später findet dann oftmals noch eine händische Weitersortierung statt“, ergänzt Philomena Karl. Im Logistikbereich versucht die Firma kurze Transportwege zu etablieren und Leerfahrten generell zu vermeiden. Darüber hinaus setzt man auf Digitalisierung. Wenig Papier, schnelle Entscheidungswege. Diese Entwicklung ist Johannes Karl wichtig, weil sie einen großen Vorteil mit sich bringt: Flexibilität. „Und flexible Mitarbeiter können mehr“, weiß der Geschäftsführer.

Familienbetrieb auf Augenhöhe

„Natürlich haben wir als Unternehmen auch ambitionierte Ziele: Wir möchten uns immer weiter verbessern und wachsen – allerdings in einem gesunden, verantwortungsvollen Tempo“, erklärt Johannes Karl die Zukunftsstrategie von Schutt-Karl. Dieser nachhaltige Ansatz kommt vor allem auch den Mitarbeitern zugute. Ihnen soll vermittelt werden: Schutt-Karl steht für Stabilität und Verlässlichkeit. Um diese Sicherheit bieten zu können, sind jedoch kontinuierliche Investitionen notwendig. Projekte wie der Neubau oder die geplante Betriebserweiterung setzen dafür ein starkes Zeichen. 

Doch bei allen Ambitionen bleibt bei Schutt-Karl eines zentral: „Wir sind ein Familienbetrieb. Ein Miteinander auf Augenhöhe ist uns dementsprechend sehr wichtig“, betont Johannes Karl. „Wir wollen, dass sich unsere Mitarbeiter wohlfühlen.“ Auch in der Ausbildung junger Menschen zeigt sich dieses Verantwortungsbewusstsein: Zwar bildet die Firma nur in kleinem Umfang aus, doch genau das ist gewollt – um der Aufgabe auch wirklich gerecht zu werden. Aktuell wird ein Azubi als „Kaufmann für Büromanagement“ ausgebildet, perspektivisch ist man jedoch auch offen für weiteren Nachwuchs im gewerblichen Bereich. Dabei ist sich Johannes Karl sicher: „Wenn die Leute hier gern zur Arbeit kommen, haben wir was richtig gemacht.“