Runder Tisch "Energie & Klimaschutz"

Die Energiewende ist auf Bundes- und Landesebene erheblich ins Stocken geraten. Doch in Altmühlfranken will man sich damit nicht abfinden. Etwa 30 Praktiker kamen am 14. November 2017 in Weißenburg zum ersten runden Tisch „ENERGIE & KLIMASCHUTZ“ zusammen, um in einen Dialog zu treten und Anknüpfungspunkte für die Energiewende in Altmühlfranken zu finden.

Auf Anregung der Energieberater im Landkreis lud die Zukunftsinitiative altmühlfranken regionale ENERGIE-Praktiker aus Handwerk, Energieversorgung, Bauplanung, Landwirtschaft und Verkehr zu diesem ersten Dialog ein, um gemeinsam neue Impulse für die Energiewende im Landkreis auf den Weg zu bringen. Landrat Gerhard Wägemann begrüßte die etwa 30 Teilnehmer im kunststoffcampus bayern in Weißenburg und bereits in der Vorstellungsrunde wurde deutlich, dass die Akteure besonders das gegenseitige Kennenlernen, die gegenseitige Vernetzung, das Einbringen neuer Ideen und die Entwicklung eines Bewusstseins für ein nachhaltiges Leben als ihre Erwartungen an dieses erste Treffen formulierten.

Regionalmanager Andreas Scharrer stellte ausgewählte Energie-Projekte des Landkreises vor (Energiesprechstunden, Brennholz aus Altmühlfranken, Grüne Hausnummer, Altmühlfränkischer Energietag, Energieratgeber Altmühlfranken 2018) und gab einen Einblick in die Ergebnisse der Ende 2016 fortgeschriebenen CO2-Bilanz des Landkreises. Dabei wurde deutlich, dass der Energiebedarf seit 2009 in allen drei Sektoren „Wärme“, „Strom“ und „Mobilität“ gestiegen ist und damit auch der CO2-Ausstoss im Landkreis, der derzeit bei ca. 10,8 Tonnen je Einwohner und Jahr liegt. Der international angestrebte für das Klima „noch verträgliche“ Kohlenstoffdioxid-Ausstoß von 2,5 Tonnen CO2 pro Kopf und Jahr liegt also noch in weiter Ferne.

In der Workshopphase des Treffens hielten die Teilnehmer ihre Impulse und Ideen zu den Themenkomplexen „Private Haushalte“, „Industrie & Unternehmen“ sowie „Mobilität“ in rotierenden Kleingruppen mittels spezifischer Leitfragen fest: „Was läuft bereits gut?“, „Was muss verbessert werden?“ und „Welche Projekte möchten wir noch angehen?“ in Altmühlfranken. Dabei kamen einige Ideen zusammen. Bei den „Privaten Haushalten“ war den Teilnehmern wichtig die Solarthermie noch besser zu nutzen, ein Bewusstsein zu schaffen für unnötigen Energieverbrauch (z.B. überflüssige Fahrten mit dem Auto) und die Verwendung von regionalem Holz als Baustoff und Brennstoff zu befördern sowie Fachvorträge zu Spezialthemen anzubieten. Aber auch ein Vermarktungsmodell für private Energieerzeugungsanlagen zu entwickeln, die demnächst aus der EEG-Förderung fallen, stand hoch im Kurs. Bei „Industrie & Unternehmen“ gab es Überlegungen ein spezielles Energieforum für Unternehmen zu etablieren, um voneinander zu lernen, die Kraft-Wärme-Kopplung besser zu nutzen (auch Prozesswärme) und sich Gedanken über ein gemeinsames Fuhrparkmanagement zwischen Unternehmen zu machen. Denn immerhin verbraucht die „Mobilität“ im Landkreis sogar mehr Energie als zum Beheizen von Häusern und Wohnungen im Landkreis aufgewendet wird. Weitere Ideen im Verkehrssektor waren die Schaffung von Infrastruktur für alternative Antriebskonzepte wie Elektro-Mobilität, CNG- (Compressed Natural Gas) oder Wasserstofftankstellen, aber auch das Carsharing in Kombination mit dem ÖPNV weiter zu fördern und die Fahrradwege auszubauen.

Interessierte ENERGIE-Praktiker, die mitgestalten möchten, können sich bei der Zukunftsinitiative altmühlfranken melden.